CVJM Baden Aktuell (Archiv)
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Abschied von einem geistlichen Visionär
Ein prägenden Gestalter der CVJM-Arbeit in Baden: Dieter Walch
(Nachruf bei der Beerdigung am 12.09.2023 in Wilferdingen)
Liebe Linde, liebe Angehörige, liebe CVJM-Familie, liebe Trauergemeinde,
heute versammeln wir uns, um Abschied zu nehmen von einem außergewöhnlichen Mann, unserem ehemaligen Vorsitzenden, Dieter Walch. Von 1986 bis 2002 trug er die Verantwortung und prägte damit eine der entscheidendsten Phasen in der Entwicklung des Verbandes. Seine Zeit als Vorsitzender des CVJM Baden war geprägt von einem grundlegenden Transformationsprozess für unser Werk. Unter seiner inspirierenden Führung hat der CVJM Baden eine erstaunliche Verwandlung durchlebt. Dieter war der richtige Mann zur richtigen Zeit. Als zutiefst geistlicher Visionär war er mit der besonderen Begabung beschenkt, Ideen und Gedanken zum Wohl der Menschen in die Tat umzusetzen oder besser noch ins Leben zu bringen. Diese bemerkenswerte Mischung führte zu einer wahren Erfolgsgeschichte und ermöglichte so das Wunder von Unteröwisheim. Ruinen wurden zum Leben erweckt.
Der CVJM-Landesverband Baden hat sich unter Dieters Leitung praktisch neu erfunden. Zuvor hatte er nur eine kleine Geschäftsstelle mit drei oder vier Mitarbeitenden zur Miete in Karlsruhe. Doch mit ihm wurde der CVJM Baden zu einem Werk, das aus einem geistlichen Anliegen heraus das Ziel verfolgte, konsequent einen Ort der Hoffnung für die nächste Generation zu schaffen, an dem sie im Glauben gefördert und als Persönlichkeiten gestärkt wurden. So finden bis heute Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene – Menschen aller Altersgruppen neue Perspektiven für ihr Leben.
Im Zusammenspiel mit unzähligen Ehrenamtlichen aus dem gesamten Land entstand ein geistliches Zentrum mit überregionaler Ausstrahlung. Auch in der Evangelischen Kirche in Baden wird es heute als wichtige kirchliche Präsenz wahrgenommen.
Beim Nachdenken über Dieters Wirken und in den Gesprächen mit seinen Weggefährten musste ich an den Antrieb von Paulus denken, der schreibt: „Denn die Liebe Gottes drängt uns“ (2. Korinther 5,14). Dieter Walch verkörperte diese innere Überzeugung in allem, was er tat – auch über die CVJM-Arbeit hinaus. Er ermutigte dazu, zusammenzuarbeiten, unterschiedliche Perspektiven zu schätzen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Sein respektvoller Umgang mit den verschiedenen Meinungen führte dazu, dass unzählige ehrenamtliche Mitarbeitende mobilisiert werden konnten und die CVJM-Vereine von Wertheim bis zum Bodensee einen gemeinsamen Weg verfolgten. Viele der Weggefährten von Dieter aus ganz Baden sind heute auch hier auf dieser Beerdigung.
Doch wir dürfen nicht vergessen, dass hinter diesem außergewöhnlichen Mann eine ebenso außergewöhnliche Frau stand: seine Frau Linde. Gemeinsam bildeten sie ein Team, das dieses Engagement überhaupt erst ermöglichte. Von Anfang an war es ihre gemeinsame Sache, Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen, sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen, Familien zu stärken und lebenspraktische Hilfe zu bieten. Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit bewährte sich auch bei den Familiencamps in Schmie, die ihr gesamtes Engagement auszeichnete. Hier haben sie sich gemeinsam eingesetzt, um Menschen in ihrem Glauben zu fördern und ihnen eine christliche Gemeinschaft zu bieten. Es war ein Ort, an dem die Liebe zu Gott und zu den Menschen spürbar war. Die Lebendigkeit, die sie dort empfanden wollten sie weitergeben, und sie engagierten sich von Herzen gerne für solche Orte.
Das CVJM-Lebenshaus war geboren.
Für das damalige Vorstandsteam war ein Satz in einem Stein innerhalb des Torbogens der Schlossruine vor dem Kauf von entscheidender Bedeutung: "Soli Deo Gloria" - Allein Gott die Ehre. An diesem Maßstab orientierten sie sich in ihrem Dienst und Engagement. Dieser Satz drückt aus, dass Dieter und Linde Walch stets darauf bedacht waren, die Ehre und Herrlichkeit allein Gott zuzuschreiben.
Heute nehmen wir Abschied von einem Visionär, einem Mann des Glaubens und einem großartigen Leiter. Sein Vermächtnis, dass wir zur Ehre Gottes gemeinsam etwas bewegen können, was wir uns vielleicht selbst gar nicht zutrauen würden, ist uns ein bleibendes Vorbild.
Die CVJM-Bewegung in Baden nimmt in großer Dankbarkeit Abschied von Dieter Walch, einer herausragenden Persönlichkeit, dessen Segensspuren weiter Bestand haben. Soli Deo Gloria, Allein Gott die Ehre.
Wir wissen Dieter geborgen in Gottes Händen.
Für Linde, alle Angehörigen und uns alle bitten wir um Trost aus Gottes Wort. Jesus Christus spricht: "Ich lebe, und ihr sollt auch leben!" (Johannes 14,19).
Im Namen des CVJM Baden und der CVJM-Lebenshausarbeit,
Matthias Kerschbaum, Generalsekretär des CVJM Baden
Hier geht es zum Zeitungsartikel im PFORZHEIMER KURIER.